Ausgewählte Erfolgsgeschichten

Wir schaffen berufliche und persönliche Perspektiven

Entdecken Sie ausgewählte spannende Geschichten von ehemaligen APPISBERG Ler­nenden mit Lehrabschlüssen vor 20 und 10 Jahren sowie in den vergangenen Jahren, die heute im realen Arbeitsmarkt erfolgreich integriert sind.

«Es war eine gute Zeit im APPISBERG»

Peter Schwitter, Bankschreiner EFZ 

Peter Schwitter schloss vor 10 Jahren seine Grundausbildung im APPISBERG ab und legte damit eine solide Basis für seine weitere Karriere.

Sie schlossen 2012 mit dem Eidgenössischen Berufsattest (EBA) ab. Wieso machten Sie damals diese Erstausbildung im APPISBERG?

Mit meinem schulischen Hintergrund gelang es mir damals nicht, eine Lehrstelle zu finden. Ich wollte nach der Realschule aber weder eine Pause noch ein 10. Schuljahr machen. Im APPISBERG hat man mir die Chance gegeben, eine zweijährige berufliche Grundbildung als Schreiner zu absolvieren. Ich war als Schüler auch in der Sprachheilschule, darum hat die zuweisende Institution zum Glück diese Ausbildung bezuschusst. Beim APPISBERG und in der Berufsschule hatte ich dann super Lehrer. In der Werkstatt im APPISBERG lernten wir, selbständig zu arbeiten, erledigten portionsweise grössere Aufgaben und übernahmen Verantwortung. So konnte ich nach einer schwierigen Schulzeit Selbstbewusstsein aufbauen und bekam wieder Lust am Lernen. Nach dem APPISBERG brauchte ich nie mehr besondere Unterstützung und bekam oder bekomme auch nirgends eine Sonderbehandlung. Aber ich wäre untergegangen, wenn ich direkt nach der Schule hätte eine betriebliche Lehre absolvieren müssen. Ich hätte viel Mühe gehabt und hätte wohl nur das EBA – wenn überhaupt – geschafft.

Welches war ihr Berufswunsch nach der Schulzeit?

Eigentlich wusste ich immer, dass ich Schreiner werden möchte. Ich habe mit 11 Jahren im Werken Möbel zusammengebaut. Noch heute bin ich in meiner Freizeit immer am Drechseln, Sägen, Bohren, Hobeln und Schleifen.

Was hat Sie angespornt, eine Lehre EFZ anzuhängen?

Es wäre nicht gut gekommen, nach der EBA direkt eine Stelle in einem Betrieb anzunehmen. Man ist schon irgendwie abgestempelt. Ich wollte optimal ausgebildet sein und einen anständigen Lohn bekommen. Ich habe mir eine EFZ-Lehrstelle gesucht und auch gefunden, weil ich gute Prüfungsnoten bei der EBA hatte. Mir wurden die zwei Jahre der EBA-Grundausbildung als ein Lehrjahr angerechnet. Ich musste also nur noch 3 statt 4 Jahre lernen. Die Ausbildung EFZ war anfänglich in schulischer Hinsicht schwer, weil die anderen Berufsschüler schon mehr Theorie in Materialkunde, Rechnen etc. hatten. Ich musste dann alles nachholen.

Denken Sie heute noch an den APPISBERG zurück?

Mir kommt in jeder Nacht der APPISBERG in den Sinn. Ich habe als Abschlussarbeit u.a. mein Bett geschreinert. Aber ohne Witz: Ich denke oft zurück. Denn ich habe einen Kollegen, der auch beim APPISBERG die Ausbildung gemacht hat. Wir sind seither befreundet. Wir treffen uns jeden Samstag. Wenn wir in Männedorf vorbeifahren, schaue ich den Hügel hinauf und denke: Es war eine gute Zeit. Ich lernte kollegiales Verhalten oder mit anderen mehr Geduld zu haben. Ich kümmere mich auch hier im Betrieb um einen Immigranten, denn ich habe am meisten Geduld, um ihn anzulernen.

Welche Zukunftspläne haben Sie?

Ich möchte meinen Beruf erfolgreich weiterführen. Weil ich zurzeit viel lackiere, wäre einen Kurs in Lackieren sinnvoll, um mehr darüber zu wissen. Werkstattmeister wäre auch eine Möglichkeit, weil mich die Kombination von handwerklicher Arbeit und Planung interessiert. Ich betreue im Betrieb auch Lehrlinge. Das gefällt mir.

Interview: Beatrice Thelen

«Der APPISBERG war wie eine Feuertaufe»

Andri Herrmann, Elektrotechniker EFZ 

2005 hat Andri Herrmann im Kompetenzzentrum APPISBERG seine Berufsausbildung abgeschlossen. Er erhielt viele Impulse, die seine Persönlichkeit bereichert haben. 

Obwohl Sie als Kind besonderen Förderbedarf hatten, arbeiten Sie im anspruchsvollen Gebiet der Elektrotechnik. Wie verlief ihr Einstieg ins Berufsleben? 

Früher spielte ich als Kind gern mit der Modelleisenbahn und freute mich, wenn Weichenstellung, Lichtsignal und Stromabnahme funktionierten. Das Prinzip der Elektrotechnik habe ich sofort verstanden. Mein Hobby wurde zu meinem Beruf. Zuerst habe ich im APPISBERG das zweijährige Eidgenössische Berufsattest EBA als Elektronikbauteilmonteur gemacht, anschliessend die Lehre als Elektropraktiker EFZ angehängt. 

Wie ging Ihr Berufsleben weiter nach Lehrabschluss? 

Nach der Lehre hat mich der Kosten- träger einem geschützten Rahmen beschäftigt. Dort war die Arbeit aber so monoton, dass ich mich nach einer neuen Inspiration umschaute. Da habe ich verstanden: Man muss mich nicht mehr schützen. Ich habe dann bei mehreren Firmen gearbeitet. Ich kann mich in einem Betrieb nur wohlfühlen, wenn man mich als Mensch wahrnimmt und nicht als eine Nummer. Seit Sommer 2022 habe ich eine Anstellung bei der Belimo Holding AG als Anlage- und Systembauer und konstruiere z. B. einen kompletten Arbeitsplatz, neue Werk- zeuge oder Zuführungen. 

Wurden Sie im APPISBERG gut auf das Berufsleben vorbereitet? 

Es ist interessant, dass der APPISBERG als IV-Institution gilt. Denn ich habe es nicht so erlebt. Im APPISBERG haben wir für viele externe Auftraggeber gearbeitet. Mein Lehrmeister nahm sich Zeit, mir den Auftrag genau zu erklären. Er hatte Charisma und auch Nachsicht, wenn nötig. Zwar bin ich gegenüber Komplimenten skeptisch, aber sein Lob gaben mir den nötigen Kick und stärkten mein Selbstbewusstsein. Der APPISBERG war wie eine Feuertaufe, der Übergang von der Schule ins Berufsleben. Wir fuhren mit dem ÖV in die normale Berufsschule. Wir waren in unserer Wohngemeinschaft zehn Leute. Man lernt zu «elleböglen» und sich zu behaupten. 

Hätten Sie Ihre Ausbildung auch in einem Betrieb des ersten Arbeitsmarkts absolvieren können?

Nach der Schule war ich sehr introvertiert. Als diagnostizierter Asperger bin ich stark den Sinnesreizen ausgesetzt. Ich hätte im Berufsleben durch all die alltäglichen Ablenkungen nicht bestehen können. Ich brauchte immer mal einen Rückzugsort, wo ich mich sicher fühlte. Wenn ein Lehrling das braucht oder gar Panikattacken hat, dann konnte man im APPISBERG schnell mal auf sein Zimmer gehen, um sich zu regenerieren. Ein Lehrbetrieb in einer Firma hat dafür kaum Toleranz. Oder wenn jemand sehr viele Absenzen hat, kippt man ihn schnell mal aus der Lehre. Der APPISBERG ist eine gute Einrichtung, die dich auffängt. Sie akzeptieren, wer Du bist. Du erlebst, dass du nichts falsch machen kannst. Auch wenn Eltern sagen: «Du bist einmalig, wie du bist». Selber merkt man, dass man anders ist als die andern. An einem Ort wie dem APPISBERG wird man bestätigt, dass man so wie man ist, eigentlich völlig normal ist. So kann man sich nach und nach von seinem eigenen Aberglauben befreien. Am Schluss hatte ich eine Lehre und ein Abschlusszeugnis im Sack, sodass ich seither einen anständigen Lohn verdiene und respektvoll behandelt werde.

Interview: Beatrice Thelen

«Ich möchte mein Glück weitergeben»

Yosmeilyn Cruz, Malerin EFZ

Yosmeilyn Cruz wurde während ihrer Ausbildung von einem Job Coach des APPISBERG begleitet. Nach ihrer LAP erhielt sie bei ihrem Lehrbetrieb, der Firma Rolf Schlagenhauf in Meilen, eine Festanstellung.
 
Wie erlebten Sie den Übergang von der Schule zur Lehre?
 
Ich hatte im Februar 2019 in der 3. Sekundarschulklasse noch keine Lehrstelle. Mein damaliger Beistand schlug vor, dass mir ein Job Coach während des Bewerbungsprozesses helfen soll. So lernte ich das Kompetenzzentrum APPISBERG kennen. Mit dieser Hilfe lief der Übergang von der Schule zur Lehre für mich tipptopp.
 
Welche konkrete Unterstützung haben Sie bei diesem Job Coaching erfahren?
 
Wir klärten ab, was ich machen will, welche Berufe in Frage kommen. Im APPISBERG habe ich in den Bereichen Mechanik, Schreinerei und extern bei Malern geschnuppert. Das Malerhandwerk entsprach am ehesten meinen Wünschen. Mein Job Coach von APPISBERG half mir anschliessend bei meinen Bewerbungen und hat auch sein
Beziehungsnetzt aktiviert. Er kannte die Lehrlingsverantwortliche der Firma Rolf Schlagenhauf in Meilen. Ich habe mich dort erfolgreich beworben. Malerin ist ein anspruchsvoller Beruf, der Geschicklichkeit und präzises Arbeiten voraussetzt. Ich habe mich schnell eingearbeitet. Bei farbigen Wänden muss man sehr genau arbeiten. Ich habe ein paar Tricks, wie man eine gerade Linie hinbekommt. Ich kann auch gut vorausplanen. Es ist schon so: 80 Prozent der Arbeit besteht aus Abdecken, 10 Prozent ist Farbauf-trag, 10 Prozent ist Aufräumen.
 
Haben Sie auch während der Lehre Unterstützung vom APPISBERG bekommen?
 
Ich hatte in der Primarschule bei Prüfungen immer wieder ein Blackout. Ich hatte zu Hause keine Hilfe und brauchte während der Lehre vor allem im schulischen Bereich Unterstützung. Mein Job Coach vom APPISBERG hat mich beraten, wie ich an Prüfungen am besten vorgehen soll und hat mir verschiedene Lernmethoden gezeigt. Wir haben herausgefunden, wie ich am besten lerne. Das Coaching war auf jeden Fall nötig wegen meiner Prüfungsangst. Ich brauchte jemanden, der mich unterstützt. Im Lehrbetrieb hatte ich schon
auch Unterstützung, aber sie waren eher für Fragen der Praxis zuständig. Ich konnte ja nicht im Betrieb meine Hausaufgaben machen. Sie haben letzten Herbst Ihre Lehrabschlussprüfung EFZ abgeschlossen. Die praktische Arbeit der LAP habe ich mit der Note 4.9 abgeschlossen. Im Abschlusszeugnis der beruflichen Grundbildung hatte ich dann einen Durchschnitt von 4.6. Ich hatte die Zuversicht erarbeitet, dass ich auch in der schriftlichen Prüfung durchkommen werde.
 
Herzliche Gratulation! Haben Sie von diesem Coaching auch in Ihrem Privatleben profitiert?
 
Ich habe gelernt, Schwierigkeiten anzusprechen und Hilfe anzunehmen. Probleme zu Hause dürfen nicht bewirken, dass ich keine Lehrstelle habe oder meine Ausbildung abbreche. Ich habe zum Glück damals die nötige Unterstützung bekommen seitens des APPISBERG und des Arbeitgebers. Dieses Geschenk würde ich gerne anderen Lernenden weitergeben. Ich könnte sie unterstützen, auch wenn es privat mal schwierig ist, die Ausbildung weiterzuführen und eine Lösung zu finden.
 
Interview: Beatrice Thelen

«Ich würde wieder in den APPISBERG gehen»

Fabian Pulver, Bankschreiner EFZ 

Fabian Pulver schloss im Sommer 2022 seine Lehre in Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) EFZ ab und arbeitet jetzt im Client Services und Client Engineering.
 
Wieso begannen Sie Ihre Ausbildung im APPISBERG?
 

Mein Fall war speziell, da lange nie- mand wusste, wieso ich in der Schule und in der Lehre Schwierigkeiten hatte und schon zwei Ausbildungen abgebrechen musste. Als ich dann die Lehre als ICT-Fachmann beginnen wollte, machte eine Ausbildung in einem normalen Betrieb wenig Sinn. Im ersten Arbeitsmarkt hätte es auch beim dritten Mal nicht geklappt. Die Betreuenden der IV schlugen mir eine Ausbildung im APPISBERG vor. Dort traf ich auf Menschen, die meine Situation verstanden und Rücksicht auf meine Einschränkungen nahmen. Wir haben meine Situation besprochen und meine Ausbildung so organisiert, dass es für beide Seiten passt. Ich habe mit einer Arbeitsintegration von 50 Prozent angefangen, so konnte ich mein Arbeitspensum kontinuierlich steigern. 2019 begann ich dann die reguläre 3-jährige EFZ Ausbildung. Im APPISBERG sind alle nett miteinander und verständnisvoll. Es war für mich eine Erleichterung, dass auch die anderen Lernenden aus irgendeinem Grund im APPISBERG gelandet sind. Alle Lernenden müssen an sich arbeiten, weil sie mehr Mühe haben als Leute ohne Beeinträchtigungen. So hat man Gemeinsamkeiten. Ich habe erfahren, wie man sich gegen- seitig besser versteht und aufeinander Rücksicht nimmt. Vorher war ich unter sogenannt «normalen» Leuten, die alles immer gut konnten. Nur ich hatte immer wieder Probleme und keiner wusste wieso. Diesen Stress konnte ich abbauen. Rückblicken würde ich wieder dahingehen. Fachlich habe ich viel über IT gelernt. Wir arbeiteten an verschiedenen Projekten und ich habe ein breites Spektrum an Kenntnissen erhalten. Manchmal haben wir eine Aufgabenstellung zweimal angeschaut und meine Ausbildnerin hat es mir nochmals erklärt. Sie hat beobachtet, wo ich noch unsicher war und hat mir dann Aufgaben gegeben, bei denen ich mich tiefer einarbeiten konnte. Ich habe gelernt, ein IT Thema methodisch zu verstehen.

 

Nach dem ersten Lehrjahr haben Sie Ihre Lehre bei der Firma Sensirion fortgesetzt....

 
Ich habe ins Team gepasst, ich konnte zeigen, was ich schon kann. Der Übertritt in den normalen Arbeitsmarkt war nicht stressig, da meine Diagnose und meine Fähigkeiten kommuniziert waren. Aktuell arbeite ich mich hier in das Client Engineering ein. Ich arbeite hier zu gleichen Bedingungen wie andere auch. Aber es ist kein Drama, wenn ich an einem Morgen mal später anfange mit der Arbeit.
 
Im zweiten und dritten Lehrjahr wurden Sie von einem Job Coaches des APPISBERG begleitet.
 
Mit meinen Job Coaches habe ich angeschaut, was mich beim Arbeiten oder in der Berufsschule beschäftigte. Zusammen haben wir eine Lösung gesucht. Die Job Coaches haben mir gezeigt, wie ich mich z. B. besser einteilen kann, indem ich Aufgaben priorisiere. Das war hilfreich.
 
Nach Lehrabschluss sind Sie nun unabhängig. Wie fühlt sich das an?
 
Es fühlt sich sehr gut an, dass ich nun endlich den EFZ-Abschluss vorweisen kann, nachdem es längere Zeit nicht funktioniert hat.
 
Interview: Beatrice Thelen

«Von der Ver­netzung des APPISBERG habe ich enorm profitiert»

Michelle Torres, ehemalige Teilnehmerin im Ausbildungsbereich Hauswirtschaft (heute ausgebildet)

 

Frau Torres, vor gut einem Jahr haben wir schon ein Interview geführt – für den Jahresbericht 2020. Sie absolvierten damals im Kompetenzzentrum APPISBERG Ihre Ausbildung zur Fachfrau Hauswirtschaft EFZ und freuten sich auf das Praktikum im Alterszentrum Wiesengrund in Stäfa. Wie ist es bisher gelaufen?

Das externe Praktikum war für mich eine gute Erfahrung. Ich wurde im ­ Alterszentrum Wiesengrund offen empfangen, die Arbeit gefiel mir. Umso mehr habe ich mich dann über die Anfrage gefreut, ob ich meine Ausbildung bei ihnen beenden möchte. Es war für mich schön zu spüren, dass meine Arbeit geschätzt wird. Das Angebot habe ich dann angenommen und meine Lehre ab Mai 2021 im «Wiesengrund» fortgeführt. Nun schliesse ich dann meine Lehre ab – hoffentlich erfolgreich.

Die enge Zusammenarbeit und der Austausch mit anderen Betrieben ist ein wichtiger Teil ihrer Ausbildung. Wie sind Sie zum APPISBERG und dann zum Alterszentrum Wiesengrund gekommen?

Zum APPISBERG kam ich über meine IV-Beraterin. Wir fanden sehr positiv, dass APPISBERG eine grosse Vielfalt an Berufslehren anbietet. Ich wollte Schreinerin werden, doch dann gefiel mir der Hauswirtschaftsbereich so gut, dass ich die Ausbildung zur Fachfrau Hauswirtschaft EFZ begann. Das externe Praktikum im Alterszentrum Wiesengrund konnte ich machen, weil dieses immer wieder Lernenden des APPISBERG eine Chance gibt, sich dort zu beweisen. Von dieser Vernetzung konnte ich enorm profitieren.

Wie hat sie der APPISBERG auf Ihre ­ Arbeit im Wiesengrund vorbereitet?

Sehr gut. Ich habe während meiner Zeit im APPISBERG sehr viel gelernt. Der Wechsel ist mir zuerst nicht leichtgefallen, ich habe mich dann aber rasch eingelebt, auch dank der kontinuierlich guten Unterstützung durch meine Bezugspersonen des APPISBERG. Heute noch habe ich mindestens einmal monatlich einen Austausch mit meinem Berufscoach. Ich kann auch sagen, wenn ich grad keine Unterstützung brauche – das kommt immer öfters vor.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?

Gut vorstellen kann ich mir, nach der Lehre im Alterszentrum Wiesengrund weiterzuarbeiten. Die Tätigkeit ist vielseitig – ich arbeite in der Wäscherei, in der Reinigung, im Service und in der Küche. Spannend ist auch der Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Unsere Institution ist nicht sehr gross – ich kenne alle mit Namen. Langfristig reizt mich, mich zur Berufsbildnerin weiterzubilden. Ich habe so viel Positives erhalten im APPISBERG und jetzt im Alterszentrum Wiesengrund. Es wäre für mich schön, wenn ich einmal anderen Jugendlichen etwas zurückgeben könnte.

«Ich vertraue den Bezugs­personen»

Kevin Idrizaj, ehemaliger Teilnehmer im Ausbildungsbereich Informatik (heute ausgebildet)

Herr Idrizaj, Sie erleben den APPISBERG aus Sicht eines Teilnehmers. Wie beurteilen Sie das Angebot?

Gut ist, dass ich von Montag bis Freitag auch im APPISBERG wohnen kann – ich schätze die Nähe zum Ausbildungs- und Arbeitsplatz. Mein Zuhause ist rund 1,5 Stunden entfernt. Die Bezugspersonen im APPISBERG sind gut, ich vertraue ihnen und kann mich in der Wohngruppe auch mal im lockeren Rahmen mit ihnen austauschen. Gut fände ich im Informatikbereich einen stärkeren Praxisbezug. Dass der Bereich Applikationsentwicklung geschaffen wurde, finde ich darum genau richtig. Als ich da war, gab es relativ wenig Praxisbezug. Dafür konnte ich dann im Laufe der Ausbildung bei der Informatikfirma Sercon beginnen, mit der ­ APPIS­BERG regelmässig zusammenspannt.

Das ist sehr gut. Was heisst das konkret?

Im zweiten Lehrjahr arbeitete ich ein bis zwei Tage pro Woche bei Sercon, im dritten Lehrjahr habe ich ganz gewechselt, wohne aber immer noch im APPISBERG. Und ich habe regelmässigen Austausch mit meinem APPISBERG-Jobcoach.

Was machen Sie genau?

Im Sommer 2018 habe ich die ­ dreijährige Ausbildung zum ICT- Fachmann begonnen. Diesen ­ Sommer schliesse ich ab. Was sind Ihre beruflichen Ziele? Mein nächstes Ziel ist klar, im Sommer bei der Lehrabschlussprüfung gut abzuschneiden. Danach schaue ich weiter. Klar ist, dass ich mich auch nach dieser Ausbildung zum ICT-Fachmann weiterbilden will. Das wird sehr wichtig sein, um Fuss fassen zu können im Informatikbereich.

Und was macht Sie zuversichtlich, dass Sie im APPISBERG das nötige Rüstzeug erhalten, um diese Ziele zu erreichen?

Im ersten Lehrjahr hatte ich viel Zeit, um die Grundlagen zu lernen. Im zweiten und dritten Lehrjahr durfte ich Praxiserfahrungen sammeln. Am Anfang war es zum Beispiel nicht einfach für mich, tele­fonische Kundengespräche zu führen. Das geht inzwischen gut. Auch fach­lich habe ich viel profitiert. Ich muss noch einiges lernen, aber ich bin motiviert dazu.

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